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BEAUTY OF OIL. Ein Gespräch mit Benjamin Steininger über Ästhetik und Politik der Petromoderne

Sa
25.02.2023
20:40
 
Eintritt frei!
Im Rahmen von TIEFENBOHRUNG - Ein Wochenende über Triumph und Tragödie des Ölzeitalters
Anschl. an die Vorstellung BLACK FLAME
Schwarz bis bräunlich, manchmal klebrig, heiß begehrt: Das Erdöl durchdringt und beeinflusst wie kein anderer Rohstoff die Wirklichkeiten dieses Planeten. Als Kraftstoff, Kunststoff, in Kosmetik, Düngemitteln und Arznei wurde die fossile Substanz zum Schmierstoff und Antreiber unserer Epoche. Die Moderne des 20. Jahrhunderts ist eine Petromoderne. Doch ist ein neutraler Blick auf die Substanz kaum möglich - zu groß sind die geopolitischen, historischen, klimatologischen Auswirkungen und Heimsuchungen der fossilen Energie.

Das Forschungskollektiv BEAUTY OF OIL schreibt dazu in ihrem Mission Statement: “Das fossile Regime ist uns nicht äußerlich. Es geht mitten durch uns hindurch. Durch unser Wissen und Handeln, aber auch durch unsere Wünsche. Hier hat ein neues Projekt der Kritik anzusetzen." Im Anschluss an die Vorstellung BLACK FLAME spricht ein Gründungsmitglied von BEAUTY OF OIL, der Wiener Kulturwissenschaftler Benjamin Steininger, mit Volkstheater-Dramaturg Matthias Seier über die Implikationen und Parallelitäten von Schönheit und Schrecken der Petromoderne. Ein Gespräch über menschliche, mehr-als-menschliche und auch ästhetische Fragestellungen; ein Nachdenken und Innehalten, vielleicht, an der Abbruchkante des fossilen Zeitalters.

BENJAMIN STEININGER, ist Kulturtheoretiker, Wissenschafts- und Technikhistoriker und lebt in Wien und Berlin. Er forscht am Exzellenzcluster UniSysCat der TU Berlin und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. In seiner Dissertation analysierte er die Geschichte und Theorie der Katalyse im 20. Jahrhundert. Von 2012 bis 2016 leitete er ein Forschungsprojekt zur Geschichte der österreichischen Erdölindustrie. 2020 veröffentlichte er gemeinsam mit Alexander Klose bei Matthes&Seitz "Erdöl. Ein Atlas der Petromoderne", 2021/2022 wurde am Kunstmuseum Wolfsburg ihre Ausstellung „Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters“ gezeigt.

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