JULIAN HESSENTHALER

Das Volkstheater veranstaltet drei Abende mit dem Macher des Ibiza-Videos in der Roten Bar.

Knapp vier Jahre ist es her, dass das Ibiza-Video ans Tageslicht gekommen ist. Was folgte, ist bekannt und beschäftigt die österreichische Justiz und Politik bis heute: Rücktritte, Korruptionsskandale, Untersuchungsausschüsse, Neuwahlen.

Das Volkstheater lädt Julian Hessenthaler nun zu Gesprächsabenden über Korruption und Aufklärung ein: einmal in Kooperation mit dem Recherchezentrum CORRECTIV, am zweiten Abend in Kooperation mit dem Anti-Korruptions-Bündnis SAUBERE HÄNDE. In weiterer Folge wird Hessenthaler zum Jahrestag der Veröffentlichung des Ibiza-Videos auf die Geschehnisse zurückblicken und die Folgen diskutieren.

Julian Hessenthaler hat das Ibiza-Video geplant und aufgenommen. 2022 wurde er zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Der Tatvorwurf hatte nichts mit der Herstellung des Ibiza-Videos zu tun, das selbst nicht strafbar war. Immer wieder gab es Zweifel an der Beweisführung im Gerichtsverfahren. Nun wurde Hessenthaler nach Verbüßen von zwei Dritteln seiner Strafe bedingt entlassen. Dies ist Anlass für das Volkstheater, an drei Abenden in der Roten Bar der Geschichte von Julian Hessenthaler und seiner Perspektive auf Österreich Raum zu geben. Tickets sind ab sofort zu beziehen.

„Unerschrockener, verfolgter Whistleblower wie Edward Snowden oder geschäftstüchtiger Nestbeschmutzer: Julian Hessenthaler ist eine der spannendsten und umstrittensten Persönlichkeiten der jüngeren österreichischen Geschichte“, erklärt der Künstlerische Direktor des Volkstheaters, Kay Voges, die Einladung. „Unumstritten sind aber seine Verdienste um die Demokratie Österreichs. Mit dem Ibiza-Video hat er den öffentlichen Fokus auf Korruption in Politik und Medien in diesem Land gelenkt und die Debatten der letzten vier Jahre entscheidend mitbestimmt. Anlässlich seiner bedingten Entlassung wollen wir ihm eine Bühne geben, um seine Sicht auf Ibiza und die Folgen, seine Verurteilung und die Lehren für die Zukunft der österreichischen Republik darzustellen.“

Folgende Veranstaltungen erwarten Sie:

20. April, 20:30 Uhr
EINER MUSS ZAHLEN
In Kooperation mit CORRECTIV

Das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECTIV hat Hessenthaler in den letzten Monaten exklusiv begleitet. Ihre just erschienene Recherche EINER MUSS ZAHLEN eröffnet neue Fragen in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit unserer Republik.

Im Gespräch mit dem CORRECTIV-Journalisten Jean Peters wird Julian Hessenthaler erstmals wieder live in der Öffentlichkeit auftreten und seine Sicht auf die Geschehnisse rund um seine Verhaftung und Verurteilung präsentieren. Durch Peters’ journalistischen Blick von außen entsteht zudem die Möglichkeit, den Fall Hessenthaler neu zu durchdringen und Hintergründe umfassend zu beleuchten. Im Anschluss an das Gespräch wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen.

Die CORRECTIV-Recherche inklusive eines 70-minütigen Interviews finden Sie hier.

Für weitere Informationen und kommende CORRECTIV-Recherchen, können Sie sich hier für den CORRECTIV-Newsletter anmelden.

Aufgrund des großen Interesses werden wir die Veranstaltung am 20. April auch live über Vimeo streamen. Den Zugangslink versenden wir am Donnerstagnachmittag an alle Abonnent*innen unseres Newsletters, den Sie hier kostenfrei abonnieren können.

4. Mai, 20:00 Uhr
SAUBERE HÄNDE – Stoppt Korruption
Von und mit der Anti-Korruptionsinitiative SAUBERE HÄNDE

Dieser Tage jährt sich das Rechtsstaat- und Anti-Korruptionsvolksbegehren zum ersten, die Veröffentlichung des Ibiza-Videos zum bereits vierten Male. Anlass genug, dass die Initiative SAUBERE HÄNDE und das Volkstheater in die Rote Bar einladen, um Bilanz zu ziehen.
Denn was ist seither geschehen? Wieso hat es ein Volksbegehren gebraucht? Was hat das Ibiza-Video ausgelöst? Was ist seit dem Volksbegehren passiert? Und was nicht? Was bewegt Österreich heute?
Zudem soll ein Ausblick in die Zukunft gewagt werden: 2024 finden die nächsten Nationalratswahlen statt. Nicht zuletzt im Zuge der jüngsten Landtagswahlen ist wieder deutlich geworden, wie eng Wahlergebnisse mit Medienkorruption und mangelnder Informationsfreiheit zusammenhängen können. Was braucht es für faire Wahlen 2024, was kann man von der Politik erwarten? Was sind die aktuellen Probleme? Was könnten Lösungsansätze sein?

Es diskutieren unter anderem Julian Hessenthaler, Dossier-Journalistin Julia Herrnböck und Volksbegehren-Initiator Martin Kreutner, moderiert von Saubere Hände-Initiatorin Ursula Bittner.

17. Mai, 20:30 Uhr
DER IBIZA-JAHRESTAG – Ein Blick über die Grenzen

Am 17. Mai 2019 wurde das Ibiza-Video von deutschen Medien veröffentlicht. Es führte zum Ende der FPÖ-ÖVP-Regierung. Sebastian Kurz (ÖVP) wurde vom Nationalrat per Misstrauensvotum als Bundeskanzler abgesetzt. Österreich bekam mit Brigitte Bierlein seine erste Kanzlerin. Die Übergangsregierung sollte das Land mehrere Monate lang führen. Auslöser dieses politischen Erdbebens, dessen Folgen noch heute die österreichische Innenpolitik maßgeblich bestimmen, waren Videoaufnahmen in einer gemieteten Finca auf Ibiza.

Anlässlich des Jahrestags wird Drahtzieher Julian Hessenthaler mit Vertretern aus Politik, Medien und Justiz die Geschichte der Videos und ihre Konsequenzen debattieren. Details werden zeitnah veröffentlicht.

Tickets für alle drei Veranstaltungen sind bereits erhältlich.