DAS BESTIARIUM

TIERKUNDE FÜR EINE BESCHÄDIGTE WELT
von und mit Fahim Amir
Singvögel im Park, die sich anhand des Östrogengehalts im Abwasser dopen. Termiten, die anhand alter kolonialer Handelsrouten in europäische Hafenstädte einfallen und ganze Regalmeter von Akten wegknuspern. Stadttauben, die nach der Französischen Revolution aus ihren Taubenschlägen befreit wurden und nun auf das Karl Lueger-Denkmal defäkieren.

In seiner neuen Reihe eröffnet der Wiener Philosoph und artistic researcher Fahim Amir (SCHWEIN UND ZEIT) neue Zugänge zur Fauna unserer Städte und weit darüber hinaus: Anstatt Tiere wie sonst zu bloßen Opfern und kapitalistischer Ressource zu erklären oder romantischen Vorstellungen einer unberührten Natur anzuhängen, wird bei Fahim Amir die Tierwelt zum Schauplatz der Renitenz und Revolte. Es gilt, unser Verhältnis zu Tieren zu entstauben und sie als politische Artgenoss*innen und widerspenstige Gefährt*innen in den Blick zu nehmen. In einer losen Folge von Lecture Performances in der Roten Bar zeigt Fahim Amir die komplexen Verstrickungen von Tier und Mensch in einer beschädigten Welt – und gestaltet so ein neues Bestiarium für unsere verwilderte Gegenwart.
Vergangene Termine anzeigen
Mehr Termine anzeigen