„I’ll be back.“ (Terminator)
Rosie ist wunderschön. Rosie ist fleißig. Rosie ist liebevoll. Rosie versteht alles, macht alles, wird nie müde oder zickig. Rosie ist perfekt. Rosie ist … ein Pflegeroboter.
Zwei Schwestern, die eine älter, die andere jünger. Sie kennen sich in- und auswendig, so wie das nur unter Geschwistern möglich ist. Den Vater gibt es nicht mehr, die Mutter lebt allein. Noch. Denn: Mama kann nicht mehr so wie früher. Sie wird vergesslich, schwächelt, das Haus ist zu groß geworden. Ein Heim kommt nach langem Hin und Her nicht in Frage, und schließlich wird Mama von der Jüngeren in ihre eigene kleine Familie aufgenommen – Konflikte sind vorprogrammiert. Die Lösung für das Familienchaos: Rosie. Und anfangs scheint ein Happy End auch in Sicht zu sein – mithilfe dieser technischen Errungenschaft, einer fehlerfrei funktionierenden künstlichen Intelligenz, die alles Menschliche in den Schatten stellt.
Doch was, wenn die Maschine so perfekt funktioniert, dass sie die eigenen, menschlichen Unzulänglichkeiten schmerzhaft sichtbar macht? Oder was, wenn Rosie anfängt, jemandem leidzutun? Weil sie immerzu arbeitet? Was, wenn sie uns mit einem Mal passiv-aggressiv erscheint, obwohl das nirgendwo in der Gebrauchsanleitung steht? Und was, wenn es hinter der von Rosie fest verschlossenen Tür schließlich zur Katastrophe kommt?
„Schwarzer Schwan“ ist ein Begriff, mit dem ein Ereignis bezeichnet wird, das unvorhergesehen eintritt, aber im Nachhinein voraussagbar erscheint. Die Regisseurin Anne Bader beschäftigt sich mit ihrem Team in der Auseinandersetzung mit der österreichischen Erstaufführung von SCHWARZE SCHWÄNE
gleich mit zweien solcher Phänomene: Dem bis vor kurzem völlig undenkbaren, künstlich intelligenten Pflegeroboter und dem, was doch eigentlich nur den anderen passiert: Dass sich das Eltern-Kind-Verhältnis umdreht.
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