Phaidra – Ehefrau von König Theseus – begehrt leidenschaftlich ihren Stiefsohn Hippolytos, der ihre Liebe jedoch nicht erwidert. Hippolytos ist depressiv, desinteressiert und hat wahllos Sex mit anderen Menschen. Auch mit Phaidra, die sich ihm in Verzweiflung bedingungslos hingibt. Seine Gleichgültigkeit treibt sie jedoch schließlich in den Selbstmord. In ihrem Abschiedsbrief gibt sie ihm die Schuld an ihrem Ableben und behauptet, er habe sie vergewaltigt. Ein Spiel zwischen Wahrheit und Lüge beginnt, zwischen Schuld und Unschuld. Wer muss sich für Phaidras Tod verantworten?
„Absolutely fucking doomed.“ Hippolytus stellt sich den Konsequenzen der Beschuldigung und liefert sich dem Volk aus – ohne Gerichtsprozess. Im Schmerz der Folter erfährt er zum ersten Mal einen Zustand, den er bislang nicht kannte. Endlich passiert etwas. Irgendetwas. Ist das Glück? War Phaidras Abschiedsbrief fast so etwas wie ein Geschenk?
Phaidra: Mythos einer unglücklichen und verbotenen Liebe, die zur blutigen Tragödie wird. Erstmals von Euripides im Jahr 428 v. Chr. dramatisch bearbeitet und danach immer wieder – von Seneca, von Racine, von d’Annunzio und 1996 schließlich in der berühmt gewordenen Version der britischen Dramatikerin Sarah Kane. Ihr Stück wurde zur Sensation, eine Gratwanderung zwischen Erschütterung und abgründiger Komik. In eindringlichen Szenen seziert Kane die Gefühlskälte und Todessehnsucht der Moderne. „Hast du jemals gemeint, dir würde das Herz brechen? Dir gewünscht, du könntest deine Brust aufschlitzen, es herausreißen, damit der Schmerz aufhört?“, fragt Phaidra.
28 Jahre nach der Uraufführung wird Laura N. Junghanns (DER TERMIN, DIE COUSINEN, PRIMA FACIE) das antike Familiendrama mit ihrer Inszenierung eine Generation später in die Gegenwart rücken.
Hinweis: Die Inszenierung weist explizite Sprache auf und thematisiert körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt.
Wir möchten Sie außerdem darauf hinweisen, dass in der Vorstellung STROBOSKOP-EFFEKTE eingesetzt werden.
„Sarah Kanes Weisung, dem Regietext so viel Bedeutung beizumessen wie dem Dialog, wird in dieser Inszenierung fein durchdacht umgesetzt“ (Elisa Immler, NeueWiener)
„[…] gelungene Inszenierung […]“ (Elisa Immler, NeueWiener)
„Anerkennender Applaus für bewundernswürdigen Einsatz aller Beteiligten“ (Wolfgang Huber-Lang, APA)
„Friederike Tiefenbacher gibt sich als Phaidra der Selbsterniedrigung hin, Nick Romeo Reimann vermittelt Hippolytos‘ Ekel vor der Welt. Hasti Molavian und Stefan Suske lassen ihre eher ergänzenden Rollen nach mehr aussehen. Betroffene Zustimmung.“ (Susanne Zobl, Kurier)
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